Transbaltica 2012
Tag 10, Kuldiga - Jurmala, 127 km (zur GPX-Datei)
30. Juli 2012: Nach einer klimatisierten
Nacht gab es ein einfaches Frühstück, dass
wir ganz allein im Restaurant einnahmen.
Etwa um 9.00 Uhr ging es dann per Rad
weiter. Die P 121 sollte uns die ersten 80 km
begleiten. Gleich 2 km nach Verlassen des
Hotels erwartete uns ein Schild, das für die
nächsten 7 km eine lange Baustelle
versprach. Optimistisch und vor Energie
sprühend, machten wir uns auf, diese zu
bezwingen. Gut, dass es am Abend vorher
einen so starken Gewitterguss gegeben
hatte, sonst hätte uns der Sanduntergrund
sicher mehr zu schaffen gemacht.
Noch eine Anhöhe, dann sehen wir sie, die
niegelnagelneue P121. So soll eine Straße
sein. Daneben ein Schild, dass die
Rekonstruktion von Kilometer 72 bis 58
nochmals anzeigte und auf Förderung durch die EU verwies. Es waren 14 wunderbare Kilometer. Wie das
rollte!
Anschließend ging die Straße wieder in den normalen, qualitativ guten Asphalt über ... bis plötzlich nach 28
km eine Schotterpiste vor uns lag. Na toll.Wir hatten von diesen
Schotterpisten gelesen, aber bisher glücklicherweise keine befahren
müssen. Also folgten wir ihr wohl oder übel und mehr schlecht als recht 11
km bis in Vale genauso plötzlich wieder vernünftiger Asphalt einsetzte.
E n d l i c h, dachten wir ... jedoch nur während der Ortsdurchfahrt. Dann
durften wir nochmals 12 km Schotter befahren. Na super. Zum Glück
blieben wir von platten Reifen verschont. Von Verkehr konnte man auf der
Straße übrigens nicht sprechen. Außer zwei Traktoren und einem
Postauto kam hier niemand vorbei.Die letzten 20 km der P121 hatten wir
uns dann redlich verdient, denn wie schon zuvor lag hier eine top
ausgebaute Piste vor uns und wir hatten den Wind im Rücken. Störche
flogen so dicht über unsere Köpfe, dass wir sie einziehen mussten und
ihre Nistplätze hatten sie hier zum Teil direkt an der Straße. Diese
Mühlenruine haben wir als Rastuntersuchungsobjekt erkoren.
Etwa 40 km vor Jurmala mussten wir es dann mit der A 10 aufnehmen,
einer wirklich sehr stark befahrenen Straße. Da sie keinen Standstreifen
besitzt, war es ganz schön gefährlich, denn manche LKW-Fahrer gingen
gern auf Tuchfühlung mit uns. Da hieß es dann: Luft anhalten, nicht mehr
treten, warten bis der LKW vorbei ist.
Franks Spruch dazu: Je schneller man in die Pedalen tritt,
desto weniger Autos können einen überholen, also es kommt nicht auf den Verkehr an sich, sondern nur auf
den relativen Verkehr an.
In Kemeri am gleichnamigen Nationalpark
verließen wir die A10 und bewegten uns auf
ruhiger Seitenstraße auf die Rigaer Bucht zu.
Hier war er wieder, der Wald links und rechts
der Straße.
Nur noch 6 km trennten uns vom Hotel, als
wir doch noch genau in den Regen kamen.
Völlig durchnässt kamen wir im Hotel an und
freuten uns schon auf eine heiße Dusche.
Nein, noch besser, wir hatten sogar eine
Wanne.Erste Sahne.
Unsere Sachen wuschen wir aus, machten
uns stadtfein und spazierten zur
Strandpromenade. Durch den Regen, der
zwar wieder aufgehört hatte, war hier nicht
viel los, aber bei trockenem Wetter steppt
hier der Bär. Gaststätten und
Kinderkarussels wechseln sich ab und alles ist in Top-Zustand.
Es ist eben die Badewanne von Riga mit ewig langen und über 100 m breiten weißen Stränden. In den
Nebenstraßen laufen wir an perfekt sanierten prächtigen Stadtvillen vorbei. Die Größe der Autos passt zur
Größe der Villen.
Nach einem ausgiebigen Spaziergang gibt es noch etwas zu essen und wir genießen die erste deutsche
Olympia-Medaille von Frau Heidemann, bevor wir das Licht für eine sehr ruhige Nacht ausschalten.
zum Tag 11
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